Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein höchst problematischer Schädling an Buchs / Buxus. Er tritt regional unterschiedlich stark auf und kann bis zum Kahlfraß führen. Da die Raupen des Buchsbaumzünslers nur wenige natürlichen Gegenspieler haben, können sie sich ohne Bekämpfungsmaßnahmen, sehr stark ausbreiten. Heimischen Vögel verzehren nur die kleinen Raupenstadien des Buchsbaumzünslers. Das erste Auftreten des Buchsbaumzünsler in Deutschland wurde im Frühjahr 2006 in Baden-Württemberg registriert. Schnell folgten Meldungen von kahlgefressenen Buchs-Wäldern. Auch aus der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Frankreich wurde eine rapide Zunahme der befallenen Pflanzen festgestellt.
Merkmale
Biologie des Buchsbaumzünslers
Der Buchsbaumzünsler ist ein nachtaktiver Falter mit einer Flügelspannbreite von ca. 4-5 cm. Die Flügelflächen sind weiß mit einem schwarz-braunem Umrandung. Die Falter treten je nach Jahreswitterung ab ca. Ende April / Anfang Mai auf. In unseren Breitengraden können jährlich bis zu 5 Generationen entstehen, wobei sich die einzelnen Generationen überlappen. Die Falter leben ca. 9 Tage. In dieser Zeit legen die Falter-Weibchen ihre Eier in einem sog. Eispiegel mit bis zu 20 linsenförmigen Eiern auf der Blattunterseite der Buchsblätter ab. Ein Weibchen kann bis zu 150 Eier ablegen. Die daraus schlüpfenden Raupen werden bis ca. 5 cm groß und besitzen eine schwarze Kopfkapsel, im Jungstadium sind sie hellgelb gefärbt, später kann man sie an ihren schwarz-grünen gepunkteten Längsstreifen erkennen. Optimal für die Entwicklung sind Temperaturen von 18-30 °C.
Schaden durch Buchsbaumzünsler
Der Raupenbefall wird oft erst spät erkannt, da die Räupchen anfangs recht klein sind und auf der Blattunterseite im Innern der Pflanzen einen Schabefraß ausführen. Diese Blätter vertrocknen . Größere Raupen fressen ganze Blätter und junge Triebe. Werden die Raupen nicht bekämpft, kommt es zum Kahlfraß ganzer Hecken und von kleinen und großen Buchspflanzen.
Wie überwintert der Buchbaumzünsler
Die Schädlinge können in zwei verschiedenen Entwicklungsstadien überwintern. In einem Kokon geschützt überdauert die Puppe die kalten Monate. Bei optimalen Temperaturbedingungen schlüpfen die ersten Falter ab Ende April / Anfang Mai. Im Herbst geschlüpfte Raupen hören bei zu niedrigen Temperaturen auf zu fressen und spinnen sich einfach ein. Ab konstanten Temperaturen über 7 °C starten die Raupen wieder ihre Aktivität, so dass selbst in milden Witterungsperioden in den Wintermonaten langsam weitergefressen wird. Wird es nochmal kalt, spinnen sich die Räupchen einfach wieder ein. Temperaturen bis zu -12 °C überstehen die Buchsbaumzünsler gut.
Lebenszyklus des Buchsbaumzünslers
Bekämpfung
Bekämpfung des Buchsbaumzünsler
Eine Kombination von Monitoring und verschiedene Bekämpfungsmaßnahmen zum richtigen Zeitpunkt kann Schäden durch den Buchbaumzünsler zuverlässig auf ein unerhebliches Minimum reduzieren.
Befall durch Buchsbaumzünsler kontrollieren
An warmen Wintertagen, spätestens im März, die Buchspflanzen auf überwinternde Raupen kontrollieren. Sobald es die Witterung erlaubt, können diese durch eine Spitzung mit Xentari Raupenfrei oder Spruzit Schädlingsfrei bekämpft werden. Die Raupen beginnen im Inneren der Pflanzen mit ihrem Fraß und bleiben so durch den dichten Wuchs der Buchsbaumpflanzen lange unentdeckt. Da sie bereits ab einer Temperatur von 7 °C mit dem Fraß beginnen, sollten bereits im zeitigen Frühjahr die ersten Kontrollen erfolgen.
Bei dem Befall von einzelnen Pflanzen können die Raupen abgesammelt werden. Ab einer Tagestemperatur von 15 °C lassen sich mit dem biologischen Spritzmittel Xentari Raupenfrei gute Bekämpfungserfolge erzielen. Bei dem Wirkstoff handelt es sich um Bacillus thuringiensis, ein natürlicher Gegenspieler von Raupen. Bacillus thuringiensis ist UV-Licht-empfindlich und sollte deshalb erst gegen Abend ausgebracht werden. Erst ab einer Temperatur von 15 °C wird bei den Raupen über den Fraß eine ausreichende schädigende Konzentration aufgenommen.
Eine Alternative für die direkte Bekämpfung des Buchsbaumzünslers bietet das natürliche Spritzmittel Spruzit AF Schädlingsfrei. Der Wirkstoff Naturpyrethrum entfaltet seine Wirkung bei Kontakt. Um die Schädlinge zu treffen, ist es zu empfehlen, das Blattwerk der Buchsbaumpflanzen bei der Behandlung auseinander zu halten, damit die Pflanzen tropfnass gespritzt werden können. Am besten lässt sich das zu zweit bewerkstelligen. Da Naturpyrethrum vom Sonnenlicht schnell wieder abgebaut wird, sollte Spruzit Schädlingsfrei am abends ausgebracht werden.
Die Raupen spinnen während ihrer Entwicklung ein Gespinnst, das ihnen einen gewissen Schutz verleiht. Ist bereits ein dichtes Gespinnst vorhanden, bringt die Bekämpfung mit Xentari Raupenfrei den besseren Erfolg, da hier keine direkte Benetzung der Raupen erforderlich ist, sondern der Wirkstoff über den Fraß aufgenommen wird. In jedem Fall ist eine Wiederholung der Spritzung nach ca. einer Woche zu empfehlen.
Vorbeugende Maßnahmen gegen den Buchsbaumzünsler
Als Vorbeugung können ab Mai Neudomon BuchsbaumzünslerFallen in der Nähe der Buchspflanzen angebracht werden. Die Fallen sind mit einem Pheromon (ein Sexuallockstoff) ausgestattet. Die männlichen Falter werden angelockt und werden im Behälter gefangen. Werden pro Woche mehr als 5 Falter gefangen, sollte eine Behandlung mit Xentari Raupenfrei oder Spruzit Schädlingsfrei erfolgen. Nach ca. 6 Wochen lässt die Lockwirkung der Pheromonkapsel nach und diese sollte ausgetauscht werden. Ganz einfach geht das mit dem Neudomon Buchsbaumzünsler Nachfüllpack.
Bei der Anwendung von Spritzmitteln wie Raupenfrei Xentari ist darauf zu achten, dass die Buchsbäume außen und gerade im Inneren gleichmäßig mit dem Spritzmittel benetzt werden. Mit der Spritzlanze des Gloria 270°C PflanzenschutzSets ist dies ganz einfach zu errreichen.
Hilft Algenkalk auch gegen den Buchsbaumzünsler?
Das Einstäuben mag sicherlich kurzfristig helfen, müsste aber oft wiederholt werden, da der Kalkbelag durch Wind und Regen verschwindet. Allerdings schadet es langfristig der Pflanze, da die Photosyntheseleistung deutlich reduziert ist und sich außerdem die Spaltöffnungen für den Gasaustausch zusetzen. Den Staub einzuatmen kann für Mensch und Haustiere zu Problemen führen.