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Junikäfer

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Pflanzenschädling Junikäfer

Ziehen an lauen Sommerabenden im Juni/Juli in der Dämmerung und nachts brummende Käferschwärme über das Land, handelt es sich in der Regel um Junikäfer Amphimallon solstitiale. Der ca. 2 cm große braune Käfer zählt wie der Maikäfer zu den Blatthornkäfern. Im Hausgarten kann der kleine Brummer für Rasenflächen gefährlich werden.

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Merkmale des Junikäfers

Erwachsener Käfer

  • Größe: 1,4-1,8 cm
  • Kennzeichen: Flügeldecken und Halsschild sind hellbraun
  • Flugzeit / Eiablage: Juni-Juli in den Abendstunden
  • Schlüpfen der Larven: ca. 4 Wochen nach Käferflug
  • Entwicklungsdauer: 2-3 Jahre

Engerlinge

  • 3 Larvenstadien
  • creme-weiß, mit brauner Kopfkapsel
  • Größe:  2-3 cm
  • Fortbewegung: in Bauchlage auf glatter Oberfläche
  • Beine: 3 deutlich lange Beinpaare in vorderen Larvensegmenten
  • Segmentierung am Hinterende: sieht aus wie ein Mercedesstern

Systematik

  • Ordnung: Käfer
  • Familie: Blatthornkäfer
  • Wissenschaftlicher Name: Amphimallon solstitiale - Gerippter Brachkäfer
  • Umgangssprachlich: Sonnwendkäfer, Junibrummer, Kleiner Maikäfer

Vorkommen & Lebensraum des Junikäfers

  • Eher trockene Gebiete
  • meidet feuchte Flächen
  • Lebensräume sind Wiesen, Brachflächen, Waldränder, Gärten, Parks und Alleen

Nahrungsquellen des Junikäfers

  • Käfer: Grünteile von Laubgehölzen, krautige Pflanzen 
  • Engerlinge: Wurzeln

Entwicklungs- & Lebenszyklus des Junikäfers

Der Lebenszyklus des Junikäfers dauert 2-3 Jahre.

1. Lebensjahr

  • Juni/Juli: Nach den Hochzeitsflügen legen die Weibchen des Junikäfers ca. 35 Eier bevorzugt in sandige Böden ab, aber auch in lückige Rasenflächen, bevorzugt werden trockene Böden
  •  Juli/August: die Engerlinge fressen im 1. Larvenstadium (L1), Größe bis zu 1 cm, an den Graswurzeln.
  • September: es erfolgt die Häutung in das 2. Larvenstadium (L2).
  • Wird der Boden kälter wandern die L2-Engerlinge zum frostfreien Überwintern in tiefere Bodenschichten ab.

2. Lebensjahr

Im Folgejahr ist ab Juni das 3. Larvenstadium (L3) wieder im Bereich der Graswurzeln zu finden. In diesem Stadium können die Engerlinge die Wurzeln komplett abfressen und zum Absterben der Gräser führen. Die bis zu 5 cm großen Engerlinge ziehen sich noch einmal zum Überwintern in tiefere Bodenschichten zurück.

3. Lebensjahr

Im Frühjahr des dritten Jahres verpuppen sich die Engerlinge. Ab Ende Mai schlüpfen die ersten erwachsenen Junikäfer. Sie kommen zur Eiablage an den Platz zurück, an dem Sie geschlüpft sind, und der Kreislauf beginnt von Neuem. 

Befall durch Junikäfer erkennen

Schadbild & Schäden durch Junikäfer

Schäden durch erwachsenen Junikäfer

Erwachsene Käfer schaden in der Regel nur, wenn sie in Schwärmen auftreten. Die Käferschwärme überfallen dann Obstbäume aber auch Ziergehölze, welche sie gezielt anfliegen. Sie verspeisen hauptsächlich Blätter und Blüten von Bäumen und Gehölzen.

Schäden durch Engerlinge des Junikäfers

Die Engerlinge richten großflächige Schäden an. Durch das Abfressen der Graswurzeln verhindern sie die Wasser und Nährstoffaufnahme. 

Schadbild Junikäfer-Engerlinge im Rasen

  • Schwachwüchsige, vertrocknete Stellen im Rasen, oftmals Abheben der Grasnarbe möglich.
  • Sekundärschäden durch Vögel, welche die Engerlinge aus der Fläche picken

Obwohl sich schon die frischgeschlüpften Larven ab August an den Rasenwurzeln zu schaffen machen, wird der Hauptschaden je nach Befallsstärke oft erst im Jahr nach der Eiablage sichtbar. Die Engerlinge befinden sich dann im 2.-3. Larvenstadium und haben eine enorme Fraßtätigkeit. Sie können Graswurzeln komplett abfressen, was zu verbräunten, abgestorbenen Flächen im Rasen führt. Bei einem starken Befall kann es zum totalen Absterben einer Rasenfläche kommen. Sekundärschäden am Rasen können durch Vögel entstehen, die mit den Engerlingen ihren Speiseplan füllen.
Auf freien Wiesen entstehen nicht selten auch durch Wildschweine, die nach Engerlingen wühlen, massive Schäden.

Engerlinge des Junikäfers erkennen

creme-weiße Engerlinge mit brauner Kopfkapsel. Im vorderen Larvensegment befinden sich 6 lange Gliederbeine
Größe: 1. Larvenstadium ca.1 cm, 2. Larvenstadium ca. 2-3 cm, 3. Larvenstadium ca. 5 cm
Fortbewegung: auf glatter Unterlage bewegen sich die Engerlinge in Bauchlage vorwärts
Segmentierung am Hinterteil: ähnelt einem Mercedes-Stern.

Junikäfer bekämpfen

Vorbeugende Maßnahmen gegen einen Befall mit Junikäfer-Engerlingen im Rasen

Der Junikäfer legt seine Eier bevorzugt in trockene sandige Böden mit kurz gemähtem Rasen. Zur Vorbeugung kann man zum Zeitpunkt des Käferfluges ab Anfang Juni den Rasen etwas länger stehen lassen und nach Möglichkeit gut Wässern. Eine optimierte Rasenpflege sorgt für dichten Rasen, der somit weniger attraktiv für die Eiablage ist. Mit dem Schaffen von Lebensraum für natürliche Gegenspieler durch 'unaufgeräumte' Stellen im Garten, Aufstellen eines Igelhauses oder Nistkästen für Vögel, kann das natürliche Gleichgewicht von Schädlingen und Nützlingen gefördert werden.

Nützlinge / Nematoden gegen Junikäfer

  • Ca. ab 6 Wochen nach Käferflug kann mit der Anwendung von Nematoden begonnen werden
  • Von August bis September ist der beste Zeitraum für eine Ausbringung von HB-Nematoden oder HM-Nematoden. Nematoden wirken am besten gegen das 1. Larvenstadium des Junikäfers.  Je kleiner die Larven sind, desto besser die Wirkung. Größere Larvenstadien werden nur sehr schlecht oder gar nicht parasitiert.
  • Eine 2. Anwendung im Abstand von 4-5 Wochen ist empfehlenswert
  • Vor Ausbringung der Nematoden sollte für ausreichend Feuchtigkeit im Boden gesorgt und dieser auch im Anschluss mind. 2 Wochen feuchtgehalten werden. Am einfachsten ist die Ausbringung mit Hilfe des speziellen Nematoden-Dosiergerätes  AquaNemix

Absammeln der Engerlinge

Gegen die Stadien L2 und L3 der Engerlinge sind die Nematoden wirkungslos.

  • Im 2. und 3. Entwicklungsjahr werden die Engerlinge durch Vertikutieren der Rasenfläche geschädigt oder können danach abgesammelt werden.  Vertikutieren ca. ab Ende April/ Anfang Mai, ab diesem Zeitraum biefinden sich die Engerlinge wieder in den oberen Bodenschichten.
  • Das Absammeln der Engerlinge kann man auch gezielt angehen. Junikäfer kommen in der Regel zur Eiablage an den Platz zurück, an dem sie geschlüpft sind. So ist der Befall in der Rasenfläche oft begrenzt. Stück für Stück kann man die Grasnarbe an den sichbar befallenen Stellen öffnen und die großen Engerlinge absammeln. Dabei sollte man die Fläche 20-30 cm über die befallenen Stellen hinaus bearebeiten

Häufige Fragen zum Thema Junikäfer

Woran lassen sich Junikäfer erkennen?

Junikäfer sind wesentlich kleiner als Maikäfer. Der Körper ist ähnlich, das Halsschild des Junikäfers ist jedoch ebenso hellbraun wie seine Flügeldecken. Der Junikäfer fliegt erst im Juni-Juli.

Was lässt sich gegen Junikäfer tun?

Meist entdeckt man die Engerlinge im Boden, wenn der Rasen augenscheinlich an verschiedenen Stellen braun wird. Dann sollten o.g. Maßnahmen ergriffen werden. Beobachtet man Käferflug sollte man in "Habachtstellung" sein und aufmerksam beobachten, wie sich der Rasen entwickelt oder als vorbeugende Maßnahme ab August Nematoden anwenden.

Sind Junikäfer gefährlich?

Für uns Menschen oder für Haustiere sind Junikäfer nicht gefährlich.

Warum greifen Junikäfer Menschen an?

Ein gezielter Angriff der Junikäfer auf den Menschen ist nicht zu erwarten. Allerdings kann man in der Dämmerung bei einem Spaziergang zur Zeit des Hochzeitsfluges durchaus in einen Schwarm geraten und sich durch die kleinen Brummer unangenehm belästigt fühlen.

Produkte gegen Junikäfer

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