Stippe am Apfel
Stippigkeit - Bekämpfung und Vorbeugung
Als Stippigkeit bezeichnet man an Äpfeln das Phänomen, wenn sich an der Schale kleine braune Flecken zeigen, unter denen das Fruchtfleisch leicht eingesunken und bräunlich verkorkt ist. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um das Symptom einer Mangelerscheinung, die aufgrund einer unausgewogenen Ernährung auftritt.
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Schadbild - Stippigkeit an Apfel
Die Stippigkeit am Apfel zeigt sich durch kleine, leicht eingesunkene braune Flecken auf der Schale zum Zeitpunkt der Reife. Manchmal bilden sich die Stippen auch erst nach der Ernte im Lager. Im Fruchtfleisch bilden sich unter diesen Flecken korkige Stellen, die bis weit in die Frucht hineinreichen können. Betroffene Früchte sind nicht lange lagerfähig, sie werden schnell mehlig und verlieren an Geschmack. Manchmal schmecken sie auch leicht bitter. Im Gegensatz zu fauligen Äpfeln sind sie aber genießbar. Die Stippe am Apfel tritt sortenabhängig auf.
Ursache für Stippigkeit an Apfel
Die Stippigkeit an Apfel wird nicht durch einen Schaderreger ausgelöst. Sie ist die Folge einer physiologischen Störung, die durch eine Mangelernährung zu Stande kommt. Ausgelöst wird sie durch einen Calciummangel. Calcium ist für die Stabilität der Zellwände unerlässlich. Wenn die Frucht nicht ausreichend mit diesem Nährstoff versorgt wird, verlieren die Zellen an Festigkeit und beginnen zu kollabieren.
Die Ursachen für einen Calciummangel sind vielfältig:
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Sortenabhängige Anfälligkeit:
Einige Apfelsorten nehmen Calcium schlechter auf oder speichern es weniger effektiv. Besonders anfällig sind Sorten wie ‘Boskoop’, ‘Cox Orange’ und ‘Golden Delicious’. -
Ungünstige Nährstoffverhältnisse:
Ein hoher Kalium- oder Magnesiumgehalt im Boden kann die Calciumaufnahme behindern, da diese Nährstoffe im Wettbewerb zueinander stehen. -
Wachstumsbedingungen:
Starker Rückschnitt, der zu einem vermehrten Triebwachstum führt, unregelmäßige Wasserversorgung und ein hoher Stickstoffgehalt fördern die Stippe. -
Wetterbedingungen:
Bei großen Temperaturschwankungen vor der Ernte, langen Trockenphasen während der Fruchtbildung oder einem kühlen, feuchten Sommer tritt Stippe häufiger auf. Denn Calcium gelangt über den Transpirationsstrom aus dem Boden in die Blätter. Da Früchte im Verhältnis zum Laub wesentlich weniger Wasser verdunsten, werden sie auch nicht so gut mit Calcium versorgt, auch wenn ausreichend im Boden vorhanden ist. -
Erntetermin und Lagerbedingungen:
Eine zu frühe Ernte oder niedrige Luftfeuchtigkeit im Lagerraum begünstigen die Entwicklung der Stippe.
Vorbeugung und Bekämpfung von Stippe
Die Vorbeugung der Stippigkeit am Apfel erfordert ein ganzheitliches Management. Im Fokus steht die Sicherstellung einer ausreichenden Calciumversorgung der Bäume und Früchte.
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1. Düngung
- Regelmäßige Düngung mit einem ausgewogenen Obstdünger wie z. B Neudorff Azet Beeren- & Obstdünger. Es sollte allerdings auch nicht zu üppig gedüngt werden, da eine zu hohe Stickstoffversorgung die Stippigkeit bei Äpfeln fördert.
- Eine extra-Calciumdüngung z.B. mit Wuxal Calciumdünger, ist besonders bei Apfelsorten, die zu Stippigkeit neigen, anzuraten. Ab Juni bis zur Ernte zeigen sich hier die besten Erfolge. Eine Blattdüngung ist meist effektiver als eine Düngung über den Boden. Oft sind die Bäume allerdings für eine Blattdüngung zu groß. Der Wuxal Calciumdünger kann über beide Wege gedüngt werden.
- Eine regelmäßige Kalkung des Bodens mit dem Azet Gartenkalk beugt einem Kalziummangel vor.
- Beachten Sie, dass ein Auftreten der Stippigkeit nicht unbedingt heißt, dass zu wenig Calcium im Boden vorhanden ist. Die einzelnen Nährstoffe beeinflussen sich gegenseitig. So kann auch ein zu hoher Gehalt an Stickstoff oder Kalium oder Magnesium einen Mangel an Calcium verursachen. Denn diese Nährstoffe werden leichter von den Pflanzen aufgenommen und behindern bei einem Überschuss die Aufnahme von Calcium.
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2. Schnittmaßnahmen
- Ein zu starker Rückschnitt sollte vermieden werden, da dieser das Triebwachstum und die Blattbildung anregt. Calcium wird in diesem Fall vorwiegend für das vegetative Wachstum genutzt. Dadurch kann es zu einem Calciummangel in den Früchten kommen.
- Durch einen Umstieg auf einen Sommerschnitt, der das vegetative Wachstum weniger anregt, kann die ausgewogene Nährstoffversorgung verbessert werden.
Mit einer Kombination aus vorbeugenden Pflegemaßnahmen, gezielten Nährstoffgaben und optimierten Lagerbedingungen lässt sich das Risiko der Stippigkeit am Apfel deutlich reduzieren.