Japankäfer Schädling

Japankäfer erkennen & bekämpfen
Der Japankäfer (Popillia japonica), in Deutschland ein meldepflichtiger Quarantäneschädling, breitet sich seit 2014 im europäischen Raum aus. Er ist gefräßig und nicht wählerisch. Bei starkem Auftreten kann es bis zum Kahlfraß kommen, denn er verzehrt sowohl Blätter als auch Früchte und Blüten. Die Japankäfer-Engerlinge ernähren sich von Wurzeln. Erfahren Sie hier, wie Sie Japankäfer erkennen und bekämpfen können.
Produkte gegen den Japankäfer
Japankäfer erkennen
Der Japankäfer gehört wie der Maikäfer oder der Gartenlaubkäfer zu den Blatthornkäfern. Deshalb ähnelt er ihnen auch. Allerdings ist sein markantes Aussehen für ihn typisch, so dass man ihn eigentlich nicht verwechseln kann. Er ist wie der Gartenlaubkäfer ca. 1 cm groß, allerdings strahlt er mit einem metallisch grün glänzendem Halsschild. Am seitlichen Ende der Flügeldeckel spitzen jeweils 5 kleine weiße Borstenbüschel hervor. Am hinteren Ende sind noch 2 weitere Büschel zu sehen. Ein weiteres typisches Erkennungszeichen ist, dass der Japankäfer, wenn er sich bedroht fühlt, ein Beinpaar seitlich abspreizt.
Die Engerlinge des Japankäfers werden 2-3 cm groß und sind nur schwer (V-förmige Beborstung am Hinterleib) von anderen Engerlingen zu unterscheiden.
Entwicklung des Japankäfers
Der Japankäfer kommt ursprünglich aus Ostasien. Seit 2014 breitet er sich mehr und mehr in Süd- und Mitteleuropa aus. Um eine flächendeckende Ausbreitung zu verhindern, wird er in Deutschland als meldepflichtiger Quarantäneschädling behandelt. Die erwachsenen Käfer fliegen von Mai bis August, ab Juni beginnt die Eiablage. Ein Weibchen legt ca. 50 Eier in Grüppchen von 2-4 Eiern im Boden bis zu 10 cm Tiefe ab. Zur Eiablage werden schwere, feuchte und warme Rasen- oder Wiesenflächen bevorzugt.
Nach 2 Wochen schlüpfen die ersten Larven, diese durchlaufen bis zum Spätherbst insgesamt 3 Stadien. Dabei fressen sie vorwiegend Wurzeln. Werden die Temperaturen kälter, wandern die Larven zum Überwintern in tiefere Bodenschichten ab. Im Frühjahr ab ca. 10 °C Bodentemperatur wandern die Larven wieder nach oben und fressen noch 4-6 Wochen an den Wurzeln, bis sie sich verpuppen.
Die Überwinterung findet als Larve in tiefen Bodenschichten von 20 cm – 1m statt. Die erwachsenen Käfer leben 1-1,5 Monate.
Schadbild des Japankäfers
Der Japankäfer kommt häufig in Gesellschaft mehrerer Käfer vor. Die nicht selten durch Massenauftreten einen Kahlfraß verursachen. Bevorzugt wird junges Blattgewebe, so dass ein Befall immer von der Pflanzenspitze nach unten zu den älteren Blättern stattfindet. Typisch ist ein sog. Skelettierfraß, bei dem die Blattrippen stehen bleiben.
Mit Japankäfer-Engerlingen befallenen Rasenflächen weisen kahle Stellen auf, oft werden diese zusätzlich von Vögeln bei der Suche nach den Engerlingen aufgewühlt.
Bekämpfung des Japankäfers
Vorbeugende Maßnahmen gegen den Japankäfer
Tritt der Japankäfer in einer Gegend aus, sollte eine Bewässerung der Rasenflächen zur Hauptflugzeit von Mai bis August vermieden werden. Besonders eine automatisierte Bewässerung, die für eine regelmäßige Durchfeuchtung des Bodens sorgt, zieht die Japankäfer-Weibchen zur Eiablage an. Es hat sich auch bewährt, den Rasen länger zu lassen, um einer Eiablage entgegen zu wirken.
Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Japankäfer
Ein erfolgreicher Schutz vor dem Japankäfer kann durch Schädlingsschutznetze erfolgen. So wird der Zuflug der Japankäfer unterbunden.
Japankäfer sind in Deutschland meldepflichtig, d.h. werden Japankäfer gefunden, muss dies beim örtlichen Pflanzenschutzamt gemeldet werden.
Die erwachsenen Käfer können abgesammelt werden. Die beste Tageszeit dafür ist früh morgens oder abends.
Die Engerlinge des Japankäfers können erfolgreich mit HB-Nematoden oder HM-Nematoden bekämpft werden. Ab dem 2. Larvenstadium findet eine erfolgreiche Parasitierung statt. Der beste Bekämpfungszeitpunkt ist im August/September.